Startschuss für Katzen-Kastrations-Aktion in Schleswig-Holstein
Vor knapp einem Dreivierteljahr wurden wir erstmals auf einen Katzenbestand auf einem ehemaligen ladwirtschaftlichen Betrieb in Quickborn Renzel in Schleswig-Holstein aufmerksam gemacht. Unkastrierte Freigänger-Katzen, die sich unkontrolliert vermehren würden und zu einer immer größer werden Streuner-Population führen: Ein Bild, wie wir es von vielen Höfen kennen, mit deren Eigentümern wir aber in der Vergangenheit oft einen gemeinsamen Lösungsweg erarbeiten konnten. Unser Team fängt die wilden Hofkatzen mit entsprechenden Lebendfallen ein, verbringt die Tiere zu unseren Tierärzten zur Kastration und Kennzeichnung und anschließend zurück auf die Höfe ins gewohnte Revier zurück. Der Vorteil für die Landwirte: Die Tiere vermehren sich nicht mehr unkontrolliert, Kämpfe um Revier und Nahrung reduzieren sich aber selbstverständlich leben die Katzen auch nach erfolgter Kastration weiterhin ihren Jagdtrieb aus und kommen ihrer „Aufgabe als Mäusefänger“ auf den Höfen nach. Aber eben kontrolliert mit gesund.
Anders in diesem Fall: Auch nach mehreren persönlichen Gesprächen unsererseits mit dem Eigentümer der Tiere, war dieser uneinsichtig und nicht bereit, seinen Katzenbestand kastrieren zu lassen. Jungtiere würden nach seiner Aussage ohnehin versterben und erwachsene Katzen immer mal wieder dem Straßenverkehr zum Opfer fallen oder abwandern. Dadurch reguliere sich der Bestand seit Jahren von selbst. Anwohner schilderten uns hingegen ein ganz anderes Bild von immer mehr hungrigen und streunenden Katzen auf und um das Gelände. Das Ordnungsamt war zu diesem Zeitpunkt zwar ebenfalls bereits involviert, eine Kastrations-Auflage blieb jedoch aus.
Die traurige Nachricht über den Tod des Tierhalters brachte uns nun erneut ins Gespräch mit den Behörden und wir bekamen die Genehmigung, die Streuner auf dem Grundstück einzufangen und zu kastrieren. Dabei ist viel Geduld gefragt, denn das Gelände ist riesig und die Größe der
Katzenpopulation noch völlig unklar. Fünf ehrenamtliche Vereinsmitglieder organisieren sich in Schichten, zum Aufstellen und Kontrollieren der Lebendfallen, zum Anfüttern der Tiere und Fahrten zum Tierarzt. Darüber hinaus bedarf es aber auch der finanziellen Mittel, denn alle unsere Kastrations-Aktionen werden durch Spenden finanziert. In diesem Jahr bekommen wir für unsere nachhaltige Tierschutzarbeit Unterstützung von der BINGO! Umweltlotterie, ohne die wir solche Einsätze nicht leisten könnten. Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligten dieser Aktion!