Ich bin Felix - und das ist meine Geschichte.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Sonne brannte, als ich allein im Süden von Mauritius umherstreifte. Es war heiß, staubig und ich hatte nichts zu essen. Meine Haut juckte und schmerzte, mein Fell war fast vollständig verschwunden. Ich war so erschöpft, dass ich kaum noch weiterkonnte – und doch trieb mich die Angst immer wieder vorwärts. Denn wenn ich mich Menschen näherte, wurde ich weggescheucht oder gar mit Gewalt verjagt.
Eines Tages tauchten Touristen auf. Ich wollte fliehen, doch meine Beine trugen mich nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wie es war aber irgendwie haben sie es geschafft mich zu fassen zu kriegen. Sie brachten mich zu Lorena und Keyur, ins Tierheim von Animal House Rescue, und gaben mir dadurch eine Chance, die ich mir selbst nicht mehr hätte erhoffen können. Diesen wunderbaren Menschen werde ich immer dankbar sein.
Dort wusste ich zuerst nicht, was auf mich zukommt. Alles roch fremd, alles war neu, und ich zitterte am ganzen Körper. Aber Lorena nahm sich meiner an, obwohl sie schon so vielen anderen Hunden helfen musste. Meine Räude war weit fortgeschritten, und meine Behandlung brauchte viel Zeit und Hingabe.
Tag für Tag kümmerte Lorena sich um mich, bis meine Wunden langsam heilten. Und auch wenn ich mich immer noch verkriechen wollte, spürte ich mit jedem neuen Sonnenaufgang ein Fünkchen Hoffnung. Heute schaue ich in den Spiegel und erkenne mich kaum wieder. Mein Fell ist weich, ich sehe aus wie ein richtiger Hund – und doch kann ich diesen Kloß der Angst in meinem Bauch nicht abschütteln.
Lorena sagt, ich sei unvermittelbar. Ich glaube, sie hat recht. Ich habe einfach zu oft erfahren, dass Menschen mir wehtun, und auch wenn es hier warm und sicher ist, lässt mich die Furcht nie ganz los. Darum bleibe ich für immer bei Lorena und Keyur. Sie sind meine Familie geworden. Aber um mich weiter zu versorgen und mir jeden Tag das Futter, die Medizin und die Fürsorge zu geben, die ich brauche, entstehen natürlich Kosten.
Und so suche ich jemanden, der mir helfen kann – einen Paten, der dafür sorgt, dass ich weiterhin hier in Sicherheit leben darf. Jemanden, der mich in sein Herz schließt, auch wenn wir uns vielleicht nie begegnen werden.
Ich danke dir schon jetzt, dass du dir meine Geschichte angehört hast. Vielleicht können Menschen wie du mir zeigen, dass nicht alle Hände auf dieser Welt wehtun – und dass auch ein Hund wie ich, voller Ängste und Narben, das Recht hat, in Würde zu leben.