Hunderettungen Fuerte

Ausgangssituation

Hunde gelten auf Fuerteventura eher selten als Familienmitglieder. Die Tiere werden vorrangig als „Nutztiere“ gehalten. Als Hütehunde auf unzähligen Ziegenfarmen, als Jagdhunde oder Wachhunde in Privathaushalten. Kleine Hunderassen oder Welpen werden als Spielgefährten für Kinder angeschafft, aber nach dem „Gebrauch“ auch wieder weggegeben. Ungewollter Hundenachwuchs wird auch heutzutage noch wie Abfall in Müllcontainern oder an Mülldeponien entsorgt – lebendig. Oder die Tiere werden in einer städtischen Perrera (Hundeauffanglager) abgegeben.

Streunende Hunde bekommt man eher selten zu sehen, denn die Tiere werden von Hundefängern eingefangen und ebenfalls in die Perreras gebracht. Nach spanischem Gesetz dürften dort alle Hunde nach einer Frist von 21 Tagen eingeschläfert werden, unabhängig von ihrem Alter oder Gesundheitszustand. Auf Fuerteventura existieren insgesamt noch drei Perreras, wobei hier erst nach Erreichen der Kapazitätsgrenzen der Bestand durch Einschläferungen reduziert wird, um Platz für die Nächsten zu schaffen.

Unabhängig von den gesetzeskonformen Einschläferungen von gesunden Tieren, was in Deutschland undenkbar wäre, sind die Perreras auch sonst nicht mit dem Standard eines deutschen Tierheims zu vergleichen. Teilweise gibt es keine medizinische Versorgung und in einer Station fehlte es sogar an der Grundversorgung mit Futter und Wasser. Proteste und Strafanzeigen unter Beteiligung von Animal Care, führten schließlich dazu, dass diese Station geschlossen wurde.

Projektansatz

Die einzige Chance für die Hunde auf ein (Über)leben besteht in der Adoption aus den Perreras. Vereine und private Tierschützer engagieren sich daher, um einerseits ein neues Zuhause für die Tiere zu finden. Andererseits sind ehrenamtliche Tierfreunde bemüht, den Vierbeinern den Aufenthalt in den Perreras erträglicher zu gestalten, z.B. auch durch Gassigänge.

Animal Care unterstützt durch die Übernahme einiger Hunde aus den Perreras. Darunter sind auch immer wieder tierische Notfälle, deren Vermittlungschancen aufgrund von Rasse, Alter oder Gesundheitszustand sehr schlecht stehen. Um auch diesen Hunden eine Chance auf Überleben zu geben, kommen sie neben den Vermittlungstieren auf unseren privaten Pflegestellen unter und bleiben dort lebenslang als Dauerpflege-Hunde. Ihren Lebensunterhalt finanzieren wir über Patenschaften, ohne die eine Rettung nicht möglich wäre.