In der Hauptstadt “Puerto del Rosario” befindet sich die größte der insgesamt drei aktiven städtischen Perreras auf Fuerteventura. Während die Station noch vor ein paar Jahren von einem spanischen Tierschutzverein geleitet wurde, befindet sie sich mittlerweile wieder unter der Führung der Gemeinde. Das bedeutet, dass für die Versorgung der Hunde ein Hundepfleger seitens der Gemeinde angestellt wurde und in dessen Auftrag die durchschnittlich 40-50 Tiere betreut.
Bislang führten wir eine gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und konnten 2021 auch die Politiker der Inselhauptstadt für unsere Aufklärungskampagne zum Thema Kastrationen gewinnen. An der Perrera von Puerto del Rosario wurde im Rahmen dessen unser großes Banner angebracht, auf dem neben unserem und drei weiteren Tierschützer-Logos auch das der zuständigen Gemeinde verdeutlicht, dass Politik und Tierschützer gemeinsam für das wichtige Thema Kastration einstehen.
Diese positive Entwicklung wurde 2021 und 2022 aber leider von besorgniserregenden Ereignissen überschattet. Nach einer jahrelangen Pause wurden 2021 erstmalig wieder Hunde in der Perrera eingeschläfert!
Dabei handelte es sich aber nicht um Tiere, für die krankheitsbedingt eine medizinische Notwendigkeit bestand sie zu erlösen, sondern um Hunde, die seit Monaten und länger in der Perrera verwahrt wurden und bis dato keine Vermittlungen zustande gekommen waren.
Zudem gab es einen mehrfachen Wechsel der zuständigen Tierärzte für die Perrera und zeitweise war sogar gar keine medizinische Betreuung der Hunde gegeben.
Wir suchten daraufhin 2022 das Gespräch mit den zuständigen Politikern, um Hintergründe zu erfragen und unsere Hilfe anzubieten, die zu diesem Zeitpunkt aber abgelehnt und als nicht notwendig erachtet wurde. Man versicherte uns, dass alle Hunde im Fall einer medizinischen Notwendigkeit bei einer externen Tierarztpraxis behandelt werden würden. Leider mussten wir bei mehrfachen Besuchen in der Perrera aber feststellen, dass immer wieder Tiere bspw. mit Augenentzündungen oder Hautekzemen über einen längeren Zeitraum unbehandelt blieben.
Anhaltende Kritik, auch seitens unserer Tierschutzkollegen vor Ort, führte dazu, dass wir nur noch mit vorheriger Anmeldung bei der Gemeinde Zutritt zur Perrera erhielten.
Wir werden die Situation daher weiter kritisch im Auge behalten und je nach unseren Möglichkeiten auch weiterhin Hunde aus dieser Perrera übernehmen, damit die Kapazitäten der Station nicht erschöpft werden und um erneuten Einschläferungen entgegenzuwirken.