Kaum Jemand bekommt etwas von ihrem Leiden mit, aber allein in Deutschland streifen schätzungsweise 2 Millionen herrenlose Streunerkatzen durch Parks, Hinterhöfe und Gartenanlagen.
Als einst domestizierte Hauskatzen, können sie sich in der Regel nicht ausreichend selbst versorgen. Denn es handelt sich nicht um Wildtiere – sondern verwilderte Hauskatzen und deren Nachwuchs, die ausgesetzt oder sich selbst überlassen wurden. Als unkastrierte Freigänger haben sie die Problematik ständig weiter verschärft. Revierkämpfe und Nahrungsknappheit können in der Folge zur Verbreitung von Verletzungen und Hungersnöten unter den Tieren führen.
Flächendeckende Katzenschutzverordnungen erforderlich!
Um das immense Problem der Streunerkatzen flächendeckend und nachhaltig einzudämmen, ist eine Kastrations- und Registrierungspflicht für Katzen mit Freigang unumgänglich. Immer mehr Kommunen reagieren auch darauf und führen entsprechende Katzenschutzverordnungen ein. Möglich durch § 13b Tierschutzgesetz, wonach der Bundesgesetzgeber die Landesregierungen ermächtigt, entsprechende Verordnungen zum Schutz von freilebenden Katzen zu erlassen.
Stand 2022 haben bereits alle Bundesländer, bis auf Hamburg, von dieser rechtlichen Grundlage Gebrauch gemacht. Die Kastrationspflichten erstrecken sich dabei jedoch nicht über die gesamten Länder, sondern oftmals nur über einzelne Gemeinden. Aber auch Großstädte wie Köln, Essen oder Wiesbaden setzen mit bereits in Kraft getretenen Katzenschutzverordnungen ein Zeichen gegen Leid und Elend der Straßentiere. Im Juni 2022 folgte auch Berlin mit einer Verordnung für das gesamte Stadtgebiet.
Unser Projektansatz
Bei Animal Care verstehen wir unter unserer Tierschutzarbeit nicht nur, Tierelend zu lindern, sondern zu verhindern bevor er überhaupt entsteht. Unser Schwerpunkt liegt daher auf nachhaltigen Kastrationsaktionen!
Die Problematik der Streuner besteht dabei nicht nur in urbanen Regionen, sondern häufig auch auf dem Land. In der Regel zum Mäuse fangen auf landwirtschaftlichen Betrieben angeschafft, vermehren sich auch dort unkastrierte Hof-Katzen unkontrolliert weiter und führen zu immer größer werdenden Streuner-Populationen. In Zusammenarbeit mit tierschutzbewussten Landwirten in Norddeutschland konnten wir bereits einige landwirtschaftliche Betriebe von der Kastration ihrer Hofkatzen überzeugen.
Je nach Größe der Katzenpopulationen werden seit Vereinsgründung 2012 jährlich auf ein bis zwei Höfen entsprechende Kastrationsprojekte auf Vereinskosten durchgeführt. Unser Helfer-Team fängt die verwilderten Katzen mit Lebensfallen ein und verbringt die Tiere zur Kastration in Tierarztpraxen. Nach erfolgtem Eingriff und Genesungsphase können die Katzen in ihr Revier auf die Höfe zurückgebracht werden. So erfolgt eine langfristige, tierschutzkonforme Bestandsregulierung.